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E-Mails aus Applikationen versenden

Postfix, der auf Nine Systemen vorinstallierte Mail Transfer Agent, wird nicht als Managed Service angeboten. Es erfolgt keine Überwachung der E-Mail-Warteschlange (Mailqueue) oder von abgewiesenen Nachrichten (Bounces).

Um einen reibungslosen E-Mail-Versand sicherzustellen, raten wir bei geschäftskritischen Anwendungen dazu, den E-Mail-Versand über einen spezialisierten Dienstleister abzuwickeln. Dies bietet mehrere Vorteile:

  1. Reputation von IP-Adressen: Es entsteht kein Aufwand für den Aufbau und den Erhalt der Reputation. Zudem bleibt die IP-Adresse des Managed Servers von Sperrlisten unberührt.
  2. Versand via SMTP oder HTTP: Viele Applikationen und Frameworks bieten Konfigurationsmöglichkeiten für SMTP-Server an. Die meisten E-Mail-Anbieter betreiben zudem eine HTTP-Schnittstelle, was den Versand aus selbst entwickelten Applikationen vereinfachen kann.
  3. Einhaltung und Anpassung an sich verändernde Standards: Dies umfasst neben den gängigen E-Mail-Authentifizierungsmethoden wie SPF, DKIM und DMARC auch spezifischere, inhaltsbezogene Standards wie den erforderlichen List-Unsubscribe Header beim Versand von Newslettern nach RFC 8058.
  4. Auswertung: Die Zustellbarkeit und Statistiken im Allgemeinen können mittels Dashboards visualisiert werden
  5. Unterstützung bei technischen Fragen zum E-Mail-Versand
Warum empfiehlt Nine die Inanspruchnahme eines spezialisierten Anbieters?

Der Versand von E-Mails über das Internet ist durch eine Vielzahl von Standards geprägt. Diese Standards sollen in erster Linie die Vertraulichkeit, Integrität und Authentizität sicherstellen. Die Erfüllung dieser Standards erhöht schlussendlich auch die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Zustellung beim designierten Empfänger einer Nachricht.

Auffallend ist, dass im Gegensatz zur Entwicklung und Freigabe die Anwendung der Standards ohne übergeordnetes Gremium in den Händen von grossen Aktoren wie Microsoft, Yahoo und Google liegt. So hat Google bspw. ein verschärftes Vorgehen gegenüber Versendern von mehr als 5.000 E-Mails an Tag ab Februar 2024 angekündigt. Vergleichbare Massnahmen werden nur in seltenen Fällen von grossen Anbietern kommuniziert und oft auf sehr unterschiedliche Art und Weise umgesetzt.

Für kleinere, nicht auf den E-Mail-Versand spezialisierte Anbieter und deren Nutzer ist es schwierig, stets alle Anforderungen zu erfüllen. Dies kann dazu führen, dass Systeme bzw. deren IP-Adressen auf Sperrlisten geführt werden, wodurch die Zustellung beim designierten Empfänger nicht mehr möglich ist.

Während der Versand von transaktionsbezogenen E-Mails für Bestellbestätigungen oder dem Zurücksetzen eines Passwortes in der Regel weniger Probleme bereiten, kann sich der Versand von Massen-E-Mails schnell zu einer Herausforderung entwickeln.

Beispiele für etablierte E-Mail-Anbieter

Weitere Anbieter finden Sie unter european-alternatives.eu/category/transactional-email-service.

E-Mails von einem verwalteten Server aus versenden

Wenn Sie sich dennoch entscheiden, E-Mails direkt von einem verwalteten Server zu versenden, beachten Sie bitte die folgende Konfiguration, um zu vermeiden, dass sie als SPAM markiert oder auf eine schwarze Liste gesetzt werden:

  1. Konfigurieren Sie eine Absenderadresse unter Ihrer eigenen Domain. Sie dürfen keine E-Mails von einer *.nine.ch-Subdomain, z.B. dem Servernamen, verschicken. Achten Sie darauf, dass sowohl die E-Mail Umschlagsadresse MAIL FROM (RFC 5321) als auch die Kopfzeile From Adresse (RFC 5322) korrekt sind.
  2. Erlauben Sie dem Server, E-Mails von Ihrer Domain zu senden, indem Sie einen korrekten SPF Eintrag konfigurieren.